
Trotz der Corona-Krise soll noch in diesem Jahr in Rückweiler der Startschuss für die Dorferneuerung fallen. Das kündigte der Gemeinderat kürzlich bei einer Sitzung an. Der Ort wurde im April vom Land als Schwerpunktgemeinde anerkannt – ein Status, der umfangreiche Fördermittel für öffentliche und private Projekte in Aussicht stellt. Da ein baldiges Abflauen der Pandemie derzeit nicht in Sicht ist, kündigte die Kommune an, bei der Dorferneuerung neue Wege gehen zu wollen. Per Brief und Internet soll die Einwohnerschaft in das Projekt einbezogen werden. Auf "Weiterlesen" erfahren Sie mehr.
Die Beteiligung der Bürger ist zentraler Bestandteil der Dorferneuerung, um ein gemeinsames Leitbild für den Ort zu entwickeln, heißt es in den Richtlinien des Förderprogramms, das dazu eine Moderation vorsieht. Da größere Versammlungen wegen den Vorschriften zur Pandemiebekämpfung derzeit nicht durchgeführt werden können, sollen die Dorfbewohner zunächst mit Frage- und Infobögen in das Geschehen involviert werden, gab der Gemeinderat bekannt. In den kommenden Tagen gehen in allen Haushalten im Dorf Schreiben ein, die über das Projekt und die Partizipationsmöglichkeiten aufklären, sagte Ortsbürgermeister Lutz Altekrüger. Die Bürger können per Brief oder Internet Vorschläge unterbreiten, Präferenzen abgeben oder weitere Erkundigungen anstellen.
Für die Rückmeldungen soll in der Nähe der Bushaltestelle eigens ein Gemeindebriefkasten aufgestellt werden. Außerdem ist vorgesehen, dass auf der Homepage der Gemeinde ein Link eingerichtet wird, der eine digitale Beteiligung ermöglicht. Sobald es wieder zulässig ist, soll dann eine Zusammenkunft zur Dorfmoderation erfolgen, kündigte Altekrüger an. „Die Gemeinde hat reichlich Potential, das wir künftig besser ausschöpfen wollen“, erklärte das Gemeindeoberhaupt gegenüber der NZ. „Jung und Alt, alle können mitmachen. Je größer die Beteiligung, desto besser. Das ist eine große Chance für unser Dorf“, sagte Altekrüger weiter. Vorstellbar seien beispielsweise die Verschönerung der Dorfmitte, die Errichtung eines Trimm-Dich-Pfads oder eine Nachfolgenutzung für den verwaisten Sportplatzgeländes. Betreut wird die Dorferneuerung vom Büro Kernplan aus Illingen.
Außerdem befasste sich der Rat mit der Jahresrechnung 2019. Dem Ortsbürgermeister und seinen Beigeordneten wurden einstimmig die Entlastung erteilt. Das Sachanlagevermögen der Gemeinde betrug zum Stichtag 1,368 Millionen Euro und entsprach damit ungefähr dem Stand des Vorjahres (1,372 Millionen Euro). Zu den wesentlichen Vermögenswerten zählen Infrastruktur, Gemeindewald und Grundvermögen. Das erworbene Dorfgemeinschaftshaus kam 2018 mit rund 96.500 Euro hinzu. Ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 38.000 Euro wies die Ergebnisrechnung 2019 auf – eine deutliche Verbesserung gegenüber der Haushaltsplanung, die ursprünglich von einem deutlich höheren Minus ausgegangen war. Der Zahlungsmittelbestand hat zum Stichtag 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 82.000 Euro abgenommen. Rund 340.000 Euro hatte die Kommune zu diesem Zeitpunkt auf der hohen Kante.
Aufgrund der Corona-Pandemie entfällt der gemeinsame Seniorennachmittag mit der Ortsgemeinde Hahnweiler.Notfalls ohne Zeremonie und Kirchenbesucher soll am Volkstrauertag am Kriegerdenkmal zumindest ein gemeinsamer Kranz der Ortsgemeinden niedergelegt werden. Zwar wird der Christbaum in der Dorfmitte auch in diesem Jahr gestellt. Ein Beisammensein findet jedoch nicht statt.